Wir Menschen sind genetisch nicht so veranlagt, dass wir bei körperlichen oder seelischen Beschwerden gleich ins nächste Krankenhaus fahren. In der Steinzeit gab es die nämlich noch nicht. Man hatte Angehörige oder Freunde, die einen pflegten, vielleicht auch einen Weisen oder einen Medizinmann, der mit Kräutern arbeitete und womöglich Geister zur Hilfe rief. Den Rest besorgte die Natur. Das ist grundsätzlich heute noch so: Wenn Sie sich einen komplizierten Beinbruch zugezogen haben, kann der Heilungsprozess durch eine Operation vereinfacht und beschleunigt werden. Zusammenwachsen muss der Knochen aber immer noch selbst.
Wir haben Vertrauen verloren. In uns selbst, in unseren inneren Arzt, in das Leben, oft genug auch in die Ärzte. Der selbstbestimmte, informierte Patient – dieses Konzept hat viele gute Seiten, keine Frage. Aber diese Selbstbestimmtheit hat auch ihren Preis – sie macht oft einsam und hilflos. Früher ging man zum Hausarzt, der noch Zeit zum Zuhören hatte, der seine Patienten über Jahre, vielleicht über Jahrzehnte kannte, die Eltern oder Großeltern noch dazu. Manchmal reichte das schon. Er beruhigte, tröstete, verschrieb vielleicht mal ein Medikament und gab ein, zwei gute Ratschläge, die man in der Regel befolgte. Heute eilen Patienten verunsichert von einem Arzt zum nächsten, um sich einen Weg durch den Therapie-Dschungel zu bahnen. Und nicht immer gelingt es.
Neue Erkenntnisse und altes Wissen
Das heißt nicht, dass früher alles besser war. Besonders in der Akutmedizin gibt es fantastische Fortschritte, die viele Leben retten. Aber manchmal ist es sehr nützlich, sich auch einmal zurück zu wenden – zu den alten chinesischen Lehrmeistern zum Beispiel. Sie wussten Dinge, die wir schon lange vergessen haben. Die relativ neue Entspannungsmethode Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) etwa ist nichts anderes als die schon vor Jahrtausenden praktizierte Meditation.
Oder das Konzept der Polarität, ausgedrückt in „Yin“ und „Yang“. In den Augen der alten Chinesen gibt es kein „völlig gesund“ oder „furchtbar krank“. Meist steckt beides in uns, einmal sind wir mehr gesund, ein anderes Mal mehr krank. Nun gilt es, dies anzunehmen, sich Gedanken zu seiner Gesunderhaltung zu machen oder gemeinsam mit einem Arzt seines Vertrauens nach Heilungswegen zu suchen. Vielleicht schlagen Sie auch einmal die Bibel auf und lesen, dass der Glaube Berge versetzen kann. Die Placebo-Forschung hat schon viele Beweise dafür geliefert.
Vertrauen statt Angst
Vertrauen zu sich und zu einem Arzt zu entwickeln ist im heutigen Gesundheitssystem, das eigentlich ein „Krankheitssystem“ ist, nicht einfach. Stattdessen wird ein großes Geschäft mit der Angst gemacht. Das ist fatal, denn vieles lässt sich gut in den Griff bekommen: durch Arzneimitteltherapien, Operationen, Akupunktur – hier kann ich Sie vor allem in der Neurologie, aber auch in anderen medizinischen Fachgebieten wie Allgemeinmedizin, Gynäkologie oder Orthopädie umfassend und kompetent beraten und behandeln. Aber eine dauerhafte Gesundung oder Linderung der Leiden ist meist nur dann möglich, wenn die Angst geht und gute, optimistische Gedanken und Gefühle an ihre Stelle treten. Sie und ich, wir können das gemeinsam erreichen, wenn Sie wollen.